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Heizungssysteme im Vergleich

Experteninterview mit Stefan Schulze von der Schulze Sanitär GmbH aus der Neustadt

Wenn es draußen klirrend kalt ist, läuft in Wohnungen und Häusern die Heizung auf Hochtouren. Mit entsprechend bangem Gefühl schaut man jedoch auf die nächste Heizkostenabrechnung und manch einer denkt über die Anschaffung einer sparsameren Heizungsanlage nach.

Wir sprachen mit dem Fachmann Stefan Schulze vom Neustädter Meisterbetrieb Jürgen Schulze GmbH Heizungs- und Lüftungsbau über Vor- und Nachteile der gängigsten Heizsysteme.

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Kundenbetreuer Florian Eichhoff (links) und Claudia Lauer sowie Inhaber Stefan Schulze. Foto: Kristina Bumb Kristina Bumb

Gas- und Ölheizung sind unter den Heizungssystemen am weitesten verbreitet. Was empfiehlt der Fachmann?

Stefan Schulze: Unter meinen Kunden in der Neustadt und auch sonst in Bremen erlebe ich es kaum, dass sich jemand eine neue Öl-Heizung einbauen lässt. Wegen der nötigen Öl-Tanks braucht eine solche Anlage viel Platz, die Anschaffung ist kostenintensiv und die Anlage muss viel gewartet werden. Der Trend geht darum

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weiterhin zum Gas. Bei modernen Anlagen ist die Verbrennung deutlich umweltschonender, das Gerät braucht nur wenig Platz und Gas ist immer noch bis zu 20 Prozent preiswerter als Öl. Wer sich dann noch eine solarthermische Anlage auf dem Dach montieren lässt, die im Sommer die Warmwassererzeugung übernimmt, der hat wirklich etwas für die Umwelt und den eigenen Geldbeutel getan.

Trotzdem bleibt die Anhängigkeit von fossilen Energieträgern. Manch einer macht sich zudem Gedanken darüber, dass das Gas für Bremer Haushalte aus Russland importiert werden muss. Welchen Sinn machen da Alternativen wie Pellets- oder Hackschnitzelheizung?

Auch bei diesen Varianten hat man ein Platzproblem, was bei Stadthäusern mit kleineren Grundstücken ja besonders zum Tragen kommt. Denn die Holzpellets

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oder Hackschnitzel müssen gelagert werden. Drei Liter Pellets entsprechen im Brennwert ungefähr einem Liter Heizöl. Auch die Anschaffung ist teuer. Man kann mit ungefähr 25.000 Euro rechnen. Die Frage ist auch: woher stammt das Holz? Stammt es aus Holzabfällen und nachhaltig bewirtschafteten Wäldern oder nicht?

Die Installation von Wärmepumpen wird zurzeit am stärksten staatlich gefördert. Ist das das beste Heizsystem?

In meinen Augen nicht. Denn die Wärmepumpe – egal ob Luft-, Wasser- oder Erd-Variante – wird mit Strom betrieben. Diese Anlagen geben dann zwar keine direkten Emissionen ab, aber wenn der Strom nicht aus erneuerbaren Energien stammt, ist der ökologische Vorteil gegenüber eine Gasheizung nicht groß. Außerdem kostet eine Kilowattstunde Gas circa 6 Cent, während eine Kilowattstunde Strom 30 Cent kostet.

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Welches Heizsystem empfehlen Sie?

Das Blockheizkraftwerk. Es ist nicht nur für größere Gebäude geeignet, sondern es gibt auch Varianten für Privathaushalte. Die Effektivität des Systems beruht darauf, dass Strom und Wärme direkt am Ort des Verbrauchs erzeugt werden. So entstehen keine Verluste beim „Transport“ vom zentralen Kraftwerk zum einzelnen Haushalt und die Abwärme bei der Stromerzeugung kann komplett genutzt werden. Das private Blockheizkraftwerk erzielt damit eine ungefähr doppelt so hohe Energieausbeute wie zum Beispiel ein großes Kohlekraftwerk. In Hinsicht auf den CO2-Ausstoß ist es damit das sauberste.

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Die gängigsten Heizsysteme – Vor- und Nachteile

Dieser Beitrag ist Teil unseres Themenspecials „Mein Zuhause“. Sind Sie interessiert an mehr Artikeln dieser Art? Schauen Sie sich unsere Sammlung von Beiträgen rund ums Thema an.

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Autorenbild Kristina Bumb

Von Kristina Bumb

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