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Hände einer alten Frau mit Schlüssel
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Neu in Bremen: Umziehen im Alter

Ortswechsel als Chance: Wohnformen, soziale Kontakte und stressfrei ankommen

Mobilität und Flexibilität gehören heute zum Alltag. Veränderungen aufgrund der Familiensituation, des Alters, Berufs oder der Ausbildung erfordern vielfach einen Ortswechsel – und stellen somit eine doppelte Herausforderung dar. Es gilt nicht nur, sich im neuen sozialen Umfeld zurechtzufinden, sondern sich auch in einer meist fremden Stadt zu orientieren. Um den Übergang nach Bremen so unkompliziert wie möglich zu gestalten, haben wir wertvolle Tipps parat. Im vierten Teil unserer Serie geht es um einen Neuanfang für Seniorinnen und Senioren in der Hansestadt.

Im Seniorenalter noch einmal umziehen, das vertraute Umfeld verlassen und viele Erinnerungsstücke zurücklassen? Viele ältere Menschen winken dann ab und sagen: „Einen alten Baum verpflanzt man nicht.“ Dabei kann ein neues Zuhause viele Vorteile haben – und das Leben leichter machen.

Die Gründe für einen Umzug im Alter in eine neue Stadt sind vielfältig. So haben viele Seniorinnen und Senioren den Wunsch, näher bei ihrer Familie zu sein. In urbanen Gebieten ist zudem die Infrastruktur mit Ärzten, Läden, Freizeitangeboten und verschiedenen Wohnformen besser.

Senioren Ehepaar Schaukel Zuhause
Mit Schwung in ein neues Zuhause: Im Alter bei der Familie wohnen, ist für viele ein Grund umzuziehen und das langjährige Heim zu verlassen. Foto: Claudia Peters/Pixabay

Vor dem Umzug: Die passende Wohnform finden

Bevor es mit Sack und Pack in ein neues Leben geht, steht immer die Frage: Was ist die ideale Wohnform im Alter? Das hängt von vielen Faktoren ab.

  • Ist ein Einzug bei der Familie möglich?
  • Muss die Wohnung barrierefrei sein?
  • Ist das Alleinleben und -versorgen noch langfristig möglich?
  • Ist aus gesundheitlichen oder anderen Gründen das Pflegeheim besser?
  • Kommt betreutes Wohnen infrage?
  • Sind alternative Wohnformen wie Senioren-WGs oder generationsübergreifende Wohnprojekte eine Möglichkeit?

Um in der Hansestadt das passende Zuhause im Alter zu finden, gibt es zahlreiche Infoportale – zum Beispiel zum barrierefreien Wohnen in Bremen. Eine weitere Anlaufstelle im Internet ist der Seniorenlotse der Seniorenvertretung Bremen mit wertvollen Tipps. Eine Übersicht zu Pflegeheimen gibt es über das Seniorenportal.

Darüber hinaus bieten zahlreiche Institutionen Hilfe für das Leben im Alter – zum Beispiel:

Der Umzug: Abschied von liebgewonnenen Menschen und Dingen

Alte Menschen Richtung neues Zuhause
Damit der Weg ins neue Heim nicht zu beschwerlich wird, gibt es Unternehmen, die sich auf Seniorenumzüge spezialisiert haben. Foto: Gerd Altmann/Pixabay

Allerdings stellt gerade für Ältere ein Umzug eine besondere Herausforderung dar. Viele wohnen im großen Eigenheim, und im Laufe ihres langen Lebens haben sich viele Sachen angesammelt. Ein Umzug im Alter bedeutet aber vielfach eine Verkleinerung des Wohnraums – zum Beispiel in barrierefreie Appartements, ein Pflegeheim. Viele liebgewonnene Dinge müssen daher zurückbleiben und aussortiert werden, das kann auch eine emotionale Belastung sein. Nicht nur in Bremen haben sich daher Firmen auf Seniorenumzüge spezialisiert und gehen besonders sensibel an solche Aufträge heran. Zudem wird häufig das Packen, Zerlegen und Aufbauen von Möbeln, aber auch die Entsorgung von ausgemusterten Gegenständen übernommen. Wichtig ist dabei, dass solch ein Umzug langfristig geplant wird. So kann man sich in Ruhe und auch emotional verabschieden.

Nach dem Umzug: Anschluss finden

Schon für junge Leute ist ein Neustart in einer fremden Stadt eine Herausforderung. Für ältere ist es oft noch schwieriger. Sie geben vielfach jahrzehntelange Kontakte und Gewohnheiten auf, müssen zusätzlich mit verschiedenen Alterserscheinungen kämpfen sowie vielfach mit der Tatsache, nicht mehr das ganze Leben selbstbestimmt und ohne Hilfe meistern zu können. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, sich ein neues soziales Umfeld zu schaffen, auch abseits der Familie, alte Hobbys weiterzupflegen, neue zu beginnen oder sich ehrenamtlich zu engagieren. Für all dies gibt es zahlreiche Angebote in Bremen.

Die Freiwilligen Agentur Bremen bietet etwa unzählige Möglichkeiten, sich ehrenamtlich einzubringen. Diese veranstaltet auch einmal im Jahr die „Aktivoli“, eine Freiwilligenbörse, auf der sich Interessierte informieren können, wo Hilfe benötigt wird. Die nächste findet am 15. März 2020 statt.

Das Seniorenbüro Bremen  ist eine weitere Anlaufstelle: „Unsere Angebote werden nach dem Motto ,von Senioren für Senioren‘ erstellt und sollen Freizeit- und Betätigungsfelder für Senioren anbieten“, heißt es auf der Webseite. Es werden Tagesfahrten und Reisen durchgeführt sowie zum Beispiel Computerkurse für Senioren gegeben.

Im Alter noch Neues lernen – das ist zum Beispiel bei der Volkshochschule Bremen sowie an der Uni Bremen möglich. Das Motto: „Bildung belebt – in jedem Alter“. Im Rahmen des Seniorenstudiums können ausgewählte Lehrveranstaltungen der Universität besucht werden. Hinzu kommen Veranstaltungen der Akademie für Weiterbildung. In der vorlesungsfreien Zeit gibt es Vortragsreihen und Tagesseminare.

Kultur, Ausflüge, Gymnastik, Yoga, Spielen, Tanzen und Gespräche führen sind nur ein kleiner Teil des umfangreichen Programms der 28 Senioren-Begegnungsstätten, die sich in den Stadtteilen der Hansestadt befinden.

Und natürlich bieten viele Sportvereine Aktivitäten an, um gemeinsam „Aktiv im Alter“ zu bleiben und ein neues soziales Umfeld aufzubauen.

Hier finden Sie Teil 1, Teil 2 und Teil 3 unserer Serie „Neu in Bremen“.

Dieser Beitrag ist Teil unseres Themenspecials „Mein Zuhause“. Sind Sie interessiert an mehr Artikeln dieser Art? Schauen Sie sich unsere Sammlung von Beiträgen rund ums Thema an.

zum Themenspecial „Mein Zuhause“

Autorenbild Steffi Urban

Von Steffi Urban

Vom Harz in die Hansestadt: Inzwischen lebe ich seit mehr als zehn Jahren in Bremen und entdecke mit Kamera und Klapprad immer noch tolle neue Ecken.

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