Kinder und Finanzen
Der richtige Umgang mit Geld will gelernt sein
Wer Kinder hat, kann sich überaus glücklich schätzen. Er merkt nach einigen Jahren aber auch: Mit dem Nachwuchs wachsen in der Regel Wünsche und Bedürfnisse. Ein Sportkurs hier, das neue Spielzeug oder – bei Teenies – die schicken Turnschuhe dort: Bei vielen Kindern steigen spätestens ab dem Grundschulalter die Ansprüche. Doch wann und wie sollte man ihnen am besten erklären, dass Geld nicht vom Himmel fällt und vor allem nicht nach Lust und Laune ausgegeben werden kann?
„Es ist auf jeden Fall sinnvoll, mit Kindern möglichst frühzeitig über das Thema Geld zu sprechen und sie langsam an einen vernünftigen Umgang damit heranzuführen“, erklärt Sabrina Gerkens von der Sparkasse Bremen. „Wenn sie dagegen schon fast erwachsen sind und dann, etwa mit Beginn der Ausbildung, ihre Finanzen plötzlich selbst regeln sollen, ist das für die meisten eine riesige Herausforderung.“
Einen ersten Eindruck von finanzieller Eigenständigkeit ermöglicht das Taschengeld. Kinder sammeln mit ihrem Taschengeld die ersten ganz konkreten Erfahrungen mit Geld – sie lernen, es einzuteilen, selbstständig Kaufentscheidungen zu treffen und für größere
Wünsche auch einmal zu sparen. Rund um die Höhe und den Umgang mit der regelmäßigen finanziellen Zuwendung durch die Eltern finden sich auf der Sparkassen-Seite Geld und Haushalt Empfehlungen, die in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Jugendinstitut erarbeitet wurden.
Demnach ist für Kinder bis zum zehnten Lebensjahr eine wöchentliche Auszahlung sinnvoll. Erst danach sind die meisten dazu in der Lage, auch längere Zeiträume finanziell einzuschätzen, sodass das Taschengeld monatlich ausgehändigt werden kann. Wie hoch die Summe jeweils ausfällt, bestimmt jede Familie, abhängig von ihrer finanziellen Situation, individuell. Auch hier sollte der Nachwuchs – natürlich altersgerecht – mit einbezogen werden, etwa wenn es um die Frage geht, warum der Klassenkamerad mehr oder weniger Taschengeld bekommt als man selbst.
Und auch der bargeldlose Umgang mit Finanzen will gelernt sein: Bereits ab einem Alter von sieben Jahren können Kinder bei der Sparkasse ein Taschengeldkonto mit eigener, kostenloser Sparkassen-Card (Debit-Karte) bekommen. „Für kleine Fußballfans haben wir bei der Sparkasse Bremen in diesem Zusammenhang auch noch ein besonders beliebtes Angebot: eine Sparkassen-Card mit Werder-Motiv,“ erzählt Sabrina Gerkens.
„Was das Konto angeht, so bieten wir ein mitwachsendes Modell an. Das kann ab der Geburt erst als Ansparkonto verwendet, später als Taschengeldkonto und dann als Girokonto genutzt
werden. Das Taschengeldkonto ist ein reines Guthabenkonto. Das Tagesgeldlimit kann im Vorhinein begrenzt werden, sodass eine Kontoüberziehung für Minderjährige nicht möglich ist“, so Gerkens. Eine – ebenfalls kostenlose – Kreditkarte können Kinder bei der Sparkasse ab zwölf Jahren bekommen. „Meistens wird nach einer Kreditkarte gefragt, wenn der erste Schüleraustausch im Ausland ansteht“, berichtet Sabrina Gerkens aus der Praxis.