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Renovierungsratgeber: Worauf muss ich achten?

Ein Zuhause wie neu

Die To-do-Liste wird länger: Das Fenster, an dem es immer zieht, sollte dringend erneuert werden. Die Küchenwand könnte neue Farbe vertragen. Und um die zerbrochene Fliese im Bad müsste sich auch einmal gekümmert werden …

Ist in den eigenen vier Wänden alles auf dem neuesten Stand, fühlen sich die Bewohnerinnen und  Bewohner nicht nur wohler – sie sparen oft auch Energiekosten und steigern nachhaltig den Wert der Immobilie. Wer eine Renovierung plant, muss allerdings einiges bedenken.

Was darf ich renovieren?

Wer zur Miete wohnt ist, darf kleinere Änderungen wie das Streichen einer Wand vornehmen – allerdings muss die Wohnung beim Auszug in den Ursprungszustand zurückversetzt werden. Größere Renovierungsmaßnahmen müssen mit der Vermieterin oder dem Vermieter abgesprochen werden. Freier in ihren Planungen sind Eigentümerinnen und Eigentümer. Aber auch sie dürfen in ihrer Immobilie nicht völlig frei schalten und walten. Bei Wohnungen muss gegebenenfalls die Eigentümergemeinschaft hinzugezogen werden, wenn die Planungen beispielsweise Balkon, Außenfassade oder gemeinschaftlich genutzte Räume betreffen.

Im eigenen Haus können ebenfalls Einschränkungen bei der Renovierung bestehen. Wollen Besitzerinnen und Besitzer zum Beispiel einen Wintergarten errichten, müssen sie gegebenenfalls eine Genehmigung einholen. Welche Vorhaben eine Baugenehmigung benötigen, ist bei der Stadt Bremen zu erfahren.

Wer macht was?

Ob man eine Renovierung selbst angeht oder Fachleute damit beauftragt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen ist da die Kompetenzfrage: Bekomme ich das selbst so gut hin, dass ich hinterher auch zufrieden damit bin? Dazu gehört auch die Ausrüstung mit Materialien und Spezialgeräten, die gegebenenfalls zusätzlich ausgeliehen werden müssen.

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Renovierung – kann ich das wirklich selbst? Pixabay

Zum anderen spielen die Kosten eine Rolle: Die Arbeitsstunden der Handwerkerinnen und Handwerker müssen natürlich bezahlt werden, während bei Eigenarbeit nur die Materialkosten anfallen. Dafür sind die Profis in den meisten Fällen schneller fertig und können mit ihrer Expertise bei plötzlich auftretenden Problemen besser reagieren.

Wer die Anstrengung nicht scheut, sich gut vorbereitet und eventuell Helfer organisiert, kann vieles selbst in Angriff nehmen. Ein wichtiges Thema ist allerdings die Sicherheit: Von Maßnahmen, die die Installation oder Strom betreffen, sollten Laien die Finger lassen. Diese Bereiche sind Fachleuten und erfahrenen Heimwerkerinnen und Heimwerkern vorbehalten.

Wie beauftrage ich Handwerksbetriebe?

Wer bereits gute Erfahrungen mit einem Betrieb gemacht hat, kann gern bei ihm bleiben – oder sich im Bekanntenkreis nach Empfehlungen umhören. Ansonsten empfiehlt sich, bei mehreren Unternehmen Angebote einzuholen.

Vorsicht: In vielen Gewerken gibt es sehr lange Wartezeiten! Und da die Absprachen mit Handwerksbetrieben meist weit im Voraus gemacht werden, ist es ratsam, die Termine kurz vorher noch einmal bestätigen zu lassen. So kommt es zu keinen Missverständnissen.

Was muss ich vorbereiten?

Zuerst einmal sollte überlegt werden, was überhaupt zu tun ist. Die beste Übersicht bringt eine detaillierte Liste mit allen anstehenden Aufgaben. Darauf sollte auch vermerkt werden, ob man sie selbst erledigt oder ein Unternehmen beauftragt. Dabei ist die logische Reihenfolge mancher Arbeiten zu bedenken: Zum Beispiel sollte man erst die Wände streichen, bevor man einen neuen Fußboden verlegt. Etwaige Fristen (Baugenehmigung, Urlaub beim Arbeitgeber beantragen) und Termine mit Handwerksbetrieben ergänzen die Übersicht.

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Auch die eigenen vier Wände wollen vorbereitet werden. Die zu renovierenden Zimmer sollten möglichst ausgeräumt sein – Möbel werden gegebenenfalls abgedeckt, Schlüssellöcher und Spalten, in die Staub dringen könnte, abgeklebt. Gerade bei selbst ausgeführten Arbeiten ist eine Einkaufsliste für Materialien wie Klebeband und Abdeckplanen sinnvoll. Zudem sollte rechtzeitig gecheckt werden, ob Nützliches wie Leiter, Werkzeug und Elektrogeräte (aufgeladen) bereitstehen. Während der Arbeiten muss ein Zugang zu Strom gewährleistet sein (oft sind Verlängerungskabel hilfreich). Wichtig ist zudem eine ausreichende Beleuchtung.

Bei lärmintensiven Arbeiten sollten Eigentümerinnen und Eigentümer ihre Nachbarschaft vorwarnen, dass es laut werden könnte. Alles Wichtige (Schlüssel, Medikamente, Kleidung und Hygieneartikel) können sie am besten in einem Raum aufbewahren, in dem nicht gearbeitet wird.

Helfende Hände aus dem Bekanntenkreis freuen sich über eine vorbereitete Stärkung wie geschmierte Brötchen, und auch Handwerkerinnen und Handwerker nehmen sicher gern einen Kaffee und Wasser an. Wer mag, legt zudem etwas Trinkgeld für die Profis und eine kleine Aufmerksamkeit wie Kinogutscheine für besonders fleißige Freunde bereit.

Was kostet das?

Wie viel eine Renovierung kostet, hängt natürlich ganz entscheidend vom Umfang der Arbeiten ab. Besonders hochwertige Materialien lassen den Preis steigen, bei viel oder ausschließlich Eigenleistung fällt die Bezahlung der Handwerksbetriebe weg. Werden Aufträge an Unternehmen vergeben, lohnt es sich in jedem Fall, verschiedene Angebote einzuholen und zu vergleichen. Sinnvoll ist es zudem, sich nach Möglichkeiten staatlicher Förderung zu erkundigen.

Taschenrechner
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Einen guten Überblick über den Preis der geplanten Maßnahmen bietet der Renovierungskosten-Rechner der LBS. Und wer das Geld für eine Renovierung nicht auf der hohen Kante hat, kann sich bei der Sparkasse Bremen unverbindlich zu einem Modernisierungskredit beraten lassen.

Fabian Nolte stellt sich in unserer Videoserie die Frage nach Miete oder Eigenheim:

Dieser Beitrag ist Teil unseres Themenspecials „Mein Zuhause“. Sind Sie interessiert an mehr Artikeln dieser Art? Schauen Sie sich unsere Sammlung von Beiträgen rund ums Thema an.

zum Themenspecial „Mein Zuhause“

Autorenbild Alena Mumme

Von Alena Mumme

Ich bin Tagenbaren – meine Eltern und Großeltern sind also wie ich in Bremen geboren und aufgewachsen. Nur spannende Reisen locken mich aus meiner gemütlichen Heimatstadt.

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